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God Dag Stockholm! Willkommen in Schwedens Hauptstadt.

God Dag Stockholm! Willkommen in Schwedens Hauptstadt.

Blick vom Stadthaus auf Gamla Stan

Heute nehme ich euch mit nach Skandinavien. Genau genommen nach Schweden. Mitte September war ich mit einer Freundin für ein verlängertes Wochenende in Stockholm. Die schwedische Hauptstadt strahlt einen ganz eigenen Charme aus, weil sie sich aus vielen kleinen Inseln zusammensetzt.

Wir hatten Glück mit dem Wetter! Angenehme 17 Grad Celsius – also richtig sommerlich für schwedische Verhältnisse! Und das Mitte September. Dazu dann auch noch Sonne satt. Perfekt also, um die Stadt aus sämtlichen Perspektiven zu entdecken.

 

Stockholm zu Land

Wir begannen gleich mit dem Inselhüpfen und machten uns als Erstes zur Insel Gamla Stan auf, um die traditionelle Altstadt Stockholms zu erkunden. Dieser Teil der Stadt hat wirklich ein ganz eigenes Flair wenn man durch die engen Gassen läuft und die ganzen kleinen Läden entdeckt. Trotz der vielen Menschen wirkt es nicht laut, sodass man das alles immer noch in Gemütlichkeit genießen kann. Dazu laden auch die vielen Cafés und Bäckereien ein mit wunderbar frischen Zimtschnecken (im Schwedischen „Kanelbullar“ genannt). Köstlich!

 

In den Straßen auf Gamla StanVasa Museum. Und nein, hier geht es nicht um das Knäckebrot! Die Vasa ist eine schwedische Galeone aus dem 16. Jahrhundert. Sie zählte damals zu den größten und am stärksten bewaffneten Kriegsschiffen ihrer Zeit. Allerdings sank sie bereits zu Beginn ihrer Jungfernfahrt auf Grund massiver Konstruktionsfehler. Sie lag rund 300 Jahre auf dem Meeresgrund und wurde in den 60er Jahren in erstaunlich gutem Zustand geborgen. Dank Mikrofarbpartikeln, die an dem geborgenen Schiff gefunden wurden, konnte es farbgetreu nachgebildet werden. Rund 95% des im Museum ausgestellten Schiffs sind Originalteile. Wirklich sehr beeindruckend!

 

Im Vasa Museum in Stockholm

Stockholm zu Wasser

Es gibt kaum etwas Schöneres, als immer und überall von Meer umgeben zu sein, vor allem für einen „Fischkopp“ wie mich. Um Stockholm noch mehr von der Wasserseite aus kennenzulernen, starteten wir in der Nähe des schwedischen Reichstages mit einem weiteren Highlight: einer Ocean Bus Tour. Ocean und Bus in einem Wort? Ja, ihr habt richtig gelesen. Mit einem Amphibienfahrzeug entdeckten wir die Hauptstadt abseits der traditionellen Stadtrundfahrt. Mit an Board unser unglaublich sympathischer Tourguide Peter und unser Busfahrer John, ein schwedisches Urgestein, der einem Wikingerfilm entsprungen zu sein schien.

Etwa eine halbe Stunde fuhren wir zunächst durch die Straßen und Gassen Stockholms bis wir mit der Musik aus Titanic zum Halten kamen. Dann fragte Peter feixend in die Runde: „Fühlt sich irgendwer komisch jetzt?“

 

Ocean Bus Stockholm - Kapitän John

Und ja, irgendwie kam plötzlich eine aufgeregte Stimmung im Bus auf. Mit einem einem Bus schnurstracks ins Wasser eintauchen?!
Busfahrer John verwandelte sich dank Seemannsmütze im Handumdrehen in unseren Kapitän, gab Gas und mit dem Soundtrack von „Fluch der Karibik“ tauchten wir johlend und quietschend ins Wasser ein. Zu unserer Erleichterung gingen wir nicht unter und begannen, mit unserem Bus an den Inseln vorbeizugleiten.

Fast 1,5 Stunden dauerte der Spaß und John und Peter machten die Tour zu einer ganz besonderen Erfahrung. Ich kann das Erlebnis wirklich wärmstens empfehlen – wer im Voraus online bucht, hat zumindest einen Platz sicher.

 

Stockholm erkunden mit dem Ocean Bus

Stockholm aus der Luft

Wie sollten wir diese Highlights noch toppen? Wir waren verliebt in die Stadt. Für unseren letzten Tag in Stockholm hatte ich aber noch eine Überraschung vorbereitet …

Ihr erinnert euch doch sicherlich noch an Astrid Lindgren, die Erfinderin so vieler Helden unserer Kindheit?! Eine dieser Figuren ist Karlsson vom Dach. Der kleine forsche Junge mit dem Propeller auf dem Rücken. Ein bisschen wie Karlsson haben wir uns gefühlt, als wir uns dafür entschieden, Stockholm von oben zu erkunden. Das geht am besten bei einer Dach-Tour, dem so genannten „Takvandring.“

Treffpunkt war vor bzw. auf dem Gerichtsgebäude. Wir hatten schon ein mulmiges Gefühl, als wir auf dem Dach des Gebäudes unser Sicherheitsgeschirr anzogen. Uns wurde schnell klar, die Tour ist nichts für Menschen mit Höhenangst. Auf schmalen Wegen läuft man über die Dächer Stockholms, auf denen umlaufend ein Draht in Knöchelhöhe gespannt ist. An diesen Draht hakten wir nun unsere „Hündchen“, also robuste Karabinerhaken, ein. An den Haken befindet sich je eine Leine, über die wir bzw. unser Geschirr mit dem Sicherheitssystem verbunden wurden. Dieses „Hündchen“ wird zu deinem besten Freund. Während du es immer hinter dir herziehst, sichert es dich bei möglichem Stolpern oder sogar Sturz.

 

Stadtansicht Stockholm bei einer Dachwanderung (Takvandring)

Alle waren gesichert, es konnte also losgehen. Die Aussicht war traumhaft, das Wetter auch und so genossen wir die Tour wirklich sehr. Zumindest in der Zeit, in der wir unseren Blick still stehend schweifen lassen konnten. Ansonsten mussten wir schließlich von Dach zu Dach gelangen. An einigen Stellen war das ein Leichtes, wenn es noch einen Handlauf gab und man das Gefühl hatte, sich sofort festhalten zu können. An anderen Stellen war der Weg sehr schmal. Links das Dach, rechts der Abgrund, wir oben drauf und wirklich nur eine Sicherheitsleine in der Hand. Da gab es dann doch ein paar Angstschweißperlen auf der Stirn.
Für diesen Nervenkitzel und die tollen Ausblicke auf die Stadt hat sich dieses einmalige Erlebnis definitiv gelohnt!

Stockholm ist wirklich sehr zu empfehlen! Egal welchen Weg man wählt – zu Land, zu Wasser oder von oben, diese Stadt hat eine Menge zu bieten. Die vielen kleinen Läden mit Produkten landeseigener Designer verwandeln Stockholm zudem in ein Shopping-Paradies. Allerdings ist Schweden auch nicht ganz günstig. Man sollte seine schwedischen Kronen also im Auge behalten.

Yvonne Trede, Grafik Design